Transcendent Vibes: Elektra Medusa

Elektra Medusa
Scratches Sängerin Sarah-Maria Bürgin ist als Elektra Medusa auch
Solo unterwegs:
Dass sie als Popsängerin Kirchenorgel spielt, erstaunt eigentlich nicht,
Tasteninstrumente sind ihr Steckenpferden und umso grösser desto
besser. In der Cargo Bar spielt sie an ihren „Orgeln“ wie sie ihre
Keyboards und Synthesizers liebevoll nennt. Die Sounds, die sie ihren
Keyboards entlockt, lassen mal an die 80iger Jahre erinnern, um sich
dann wieder in sphärischen und/oder sakral anmutenden Stimmungen
zu verlieren. Ihre Songs am ewig lockenden Abgrund. Ihre Lyrics
mystisch dunkel.

Foto: Nicholas Winter

 Ihre Stimme kratzig. In die Tasten kriechend, die Kehle sandig, die

Stiefel robust, besingt abgestürzte Engel, die es in Trümmern zu
suchen gilt, verlassene Spielbudenplätze von einer Welt, die es nicht
mehr gibt, aufgewirbelter Staub, der einem das Atmen raubt. Da sitzt
eine im Gestrüpp, die flechtet sich das Haar und sitzt doch nicht da,
weil schon lange weg. Der alte Gesell, der die Rappen zählt, zahnlos,
schmirgelt am falschen Ort. Ein Treffen unter dem Jungfrauenbaum,
die dunkle Wache am Tor. Mädchen, die in Booten über den
schwarzen See gefahren werden. Rauchsignale als einzige
Kommunikationsmöglichkeit in der Schweigewelt, eine Steinmagd,
deren einziges Herz nachts brennt, die Winterzeit, die den Himmel
entblösst, nun sind auch noch die Vögel weg. Flugzeuge kratzen ihre
Schnur in das Grau.

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